ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN Theater Heidelberg, 2018 Schwarze Komödie von Joseph Kesselring. Bühne und Kostüme. Regie: Milan Peschel, Musik: Daniel Regenberg

→Kritiken

Fotos: Annemone Taake / Kathrin Minkley (#1, #4)

In Heidelberg nahm sich Milan Peschel der ollen Kamelle mit Berliner Volksbühneninbrunst an, um eine Lanze für den Boulevard und die Komödie zu brechen. Running-Gag, Slapstick, Travestie, Umständlichkeit, Wiederholung, Mundart, Überzeichnung, Missverständnis, Versprecher … Ein Abend über die Wirkweisen des Theaters ist es geworden. Mit viktorianischer Schauerromantik spielt das großartige Bühnenbild von Nicole Timm. Mit cineastischen wie musikalischen Anspielungen auf Tarantino, das „Haus Usher“ Edgar Allen Poes, den Grusellandsitz Manderley („Rebecca“), Bates Motel („Psycho“) oder Gangsterfilme spielen die USA sowie die Entstehungszeit eine große Rolle. Zweiter Weltkrieg, deutsch-jüdische Vergangenheit, Kesselring-Biographie, politisch Aktuelles. Mannheimer Morgen

 

Hier haben alle einen an der Klatsche: Arsen und Spitzenhäubchen. Diesen Filmmythos, aber noch etliche mehr verquirlt Milan Peschel mit Kesselrings schwarzer Komödie. Peschel weiß einfach, wie man Fremdmaterial geschickt mit dem Originalstoff durch den inszenatorischen Fleischwolf dreht. Weiß, wie man die Truppe auf Trab hält. Und weiß, wie die Live-Kamera wirkungsvoll eingesetzt werden kann.
Nicole Timms Bühnenbild zitiert dabei Hitchcocks „Psycho“, dessen Streichersound auch mal kurz anklingt. An anderer Stelle wird Tarantinos „Pulp Fiction“ eingebaut, aber es gibt auch Slapstick-Nummern wie von Stan und Olli und Anleihen beim Vampir-Splatterfilm „From Dusk till Dawn“. Ein Fest für Cineasten! Herrlich auch, wie das Theater selbst zum Thema gemacht wird.

Leichen im Keller gibt’s auch in anderer Hinsicht. War da nicht mal irgendwas mit Blutplasma in dunkler Vergangenheit? Und dann noch HeidelCement: Die wollen doch auf Donald komm raus den Rohstoff für Trumps Mauer an der mexikanischen Grenze liefern … ―Rhein-Neckar-Zeitung

In Heidelberg nahm sich Milan Peschel der ollen Kamelle mit Berliner Volksbühneninbrunst an, um eine Lanze für den Boulevard und die Komödie zu brechen. Running-Gag, Slapstick, Travestie, Umständlichkeit, Wiederholung, Mundart, Überzeichnung, Missverständnis, Versprecher … Ein Abend über die Wirkweisen des Theaters ist es geworden. Mit viktorianischer Schauerromantik spielt das großartige Bühnenbild von Nicole Timm. Mit cineastischen wie musikalischen Anspielungen auf Tarantino, das „Haus Usher“ Edgar Allen Poes, den Grusellandsitz Manderley („Rebecca“), Bates Motel („Psycho“) oder Gangsterfilme spielen die USA sowie die Entstehungszeit eine große Rolle. Zweiter Weltkrieg, deutsch-jüdische Vergangenheit, Kesselring-Biographie, politisch Aktuelles. Mannheimer Morgen

 

Hier haben alle einen an der Klatsche: Arsen und Spitzenhäubchen. Diesen Filmmythos, aber noch etliche mehr verquirlt Milan Peschel mit Kesselrings schwarzer Komödie. Peschel weiß einfach, wie man Fremdmaterial geschickt mit dem Originalstoff durch den inszenatorischen Fleischwolf dreht. Weiß, wie man die Truppe auf Trab hält. Und weiß, wie die Live-Kamera wirkungsvoll eingesetzt werden kann.

Nicole Timms Bühnenbild zitiert dabei Hitchcocks „Psycho“, dessen Streichersound auch mal kurz anklingt. An anderer Stelle wird Tarantinos „Pulp Fiction“ eingebaut, aber es gibt auch Slapstick-Nummern wie von Stan und Olli und Anleihen beim Vampir-Splatterfilm „From Dusk till Dawn“. Ein Fest für Cineasten! Herrlich auch, wie das Theater selbst zum Thema gemacht wird.

Leichen im Keller gibt’s auch in anderer Hinsicht. War da nicht mal irgendwas mit Blutplasma in dunkler Vergangenheit? Und dann noch HeidelCement: Die wollen doch auf Donald komm raus den Rohstoff für Trumps Mauer an der mexikanischen Grenze liefern … ―Rhein-Neckar-Zeitung

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN Theater Heidelberg, 2018 Schwarze Komödie von Joseph Kesselring. Bühne und Kostüme. Regie: Milan Peschel, Musik: Daniel Regenberg

Fotos: Annemone Taake

In Heidelberg nahm sich Milan Peschel der ollen Kamelle mit Berliner Volksbühneninbrunst an, um eine Lanze für den Boulevard und die Komödie zu brechen. Running-Gag, Slapstick, Travestie, Umständlichkeit, Wiederholung, Mundart, Überzeichnung, Missverständnis, Versprecher … Ein Abend über die Wirkweisen des Theaters ist es geworden. Mit viktorianischer Schauerromantik spielt das großartige Bühnenbild von Nicole Timm. Mit cineastischen wie musikalischen Anspielungen auf Tarantino, das „Haus Usher“ Edgar Allen Poes, den Grusellandsitz Manderley („Rebecca“), Bates Motel („Psycho“) oder Gangsterfilme spielen die USA sowie die Entstehungszeit eine große Rolle. Zweiter Weltkrieg, deutsch-jüdische Vergangenheit, Kesselring-Biographie, politisch Aktuelles. ―Mannheimer Morgen

 

Hier haben alle einen an der Klatsche: Arsen und Spitzenhäubchen. Diesen Filmmythos, aber noch etliche mehr verquirlt Milan Peschel mit Kesselrings schwarzer Komödie. Peschel weiß einfach, wie man Fremdmaterial geschickt mit dem Originalstoff durch den inszenatorischen Fleischwolf dreht. Weiß, wie man die Truppe auf Trab hält. Und weiß, wie die Live-Kamera wirkungsvoll eingesetzt werden kann.

Nicole Timms Bühnenbild zitiert dabei Hitchcocks „Psycho“, dessen Streichersound auch mal kurz anklingt. An anderer Stelle wird Tarantinos „Pulp Fiction“ eingebaut, aber es gibt auch Slapstick-Nummern wie von Stan und Olli und Anleihen beim Vampir-Splatterfilm „From Dusk till Dawn“. Ein Fest für Cineasten! Herrlich auch, wie das Theater selbst zum Thema gemacht wird.

Leichen im Keller gibt’s auch in anderer Hinsicht. War da nicht mal irgendwas mit Blutplasma in dunkler Vergangenheit? Und dann noch HeidelCement: Die wollen doch auf Donald komm raus den Rohstoff für Trumps Mauer an der mexikanischen Grenze liefern … ―Rhein-Neckar-Zeitung