GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD Schauspielhaus Bochum, 2019 Von Ödön von Horváth. Kostüme. Regie: Karin Henkel, Bühnenbild: Thilo Reuther

→Kritiken

Fotos: Lalo Jodlbauer

Selbst die besten Wienerwald-Inszenierungen münden ja gewöhnlich in virtuose Karikaturen-Kabinette, wozu der Text freilich verführt. Henkel hält dieser Verführung stand. Dieser Totentanz schockiert. Nachtkritik

 

Horváths Diagnose einer zerfallenden Gesellschaft trifft noch heute. Henkels Inszenierung zeigt das mit analytischer Schärfe und dramatischer Wucht. ―Westfälischer Anzeiger

 

„Der Import fremder Völkerschaften“ bedrohe „unsere Existenz elementar“, kräht Erich, der deutsche Importnazi, durch den bräsigen achten Wiener Bezirk. Es ist Björn Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden. In derselben Rede wird er seine AfD als die „letzte evolutionäre Chance für unser Vaterland“ bezeichnen. Passend dazu entwickelt Karin Henkel eine der komischsten, aber auch unheimlichsten Szenen ihrer „Geschichten aus dem Wiener Wald“: Marius Huth in Kakiuniform und Lederstiefeln springt als Erich wie ein Affe im Kreis über die Bühne, richtet sich langsam auf, schlendert dann aufrecht, wie man es von Evolutionsdarstellungen kennt, um final im Stechschritt mit Hitlergruß zu marschieren. ―Süddeutsche Zeitung

Selbst die besten Wienerwald-Inszenierungen münden ja gewöhnlich in virtuose Karikaturen-Kabinette, wozu der Text freilich verführt. Henkel hält dieser Verführung stand. Dieser Totentanz schockiert. ―Nachtkritik

 

Horváths Diagnose einer zerfallenden Gesellschaft trifft noch heute. Henkels Inszenierung zeigt das mit analytischer Schärfe und dramatischer Wucht. ―Westfälischer Anzeiger

 

„Der Import fremder Völkerschaften“ bedrohe „unsere Existenz elementar“, kräht Erich, der deutsche Importnazi, durch den bräsigen achten Wiener Bezirk. Es ist Björn Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden. In derselben Rede wird er seine AfD als die „letzte evolutionäre Chance für unser Vaterland“ bezeichnen. Passend dazu entwickelt Karin Henkel eine der komischsten, aber auch unheimlichsten Szenen ihrer „Geschichten aus dem Wiener Wald“: Marius Huth in Kakiuniform und Lederstiefeln springt als Erich wie ein Affe im Kreis über die Bühne, richtet sich langsam auf, schlendert dann aufrecht, wie man es von Evolutionsdarstellungen kennt, um final im Stechschritt mit Hitlergruß zu marschieren. ―Süddeutsche Zeitung

GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD Schauspielhaus Bochum, 2019 Von Ödön von Horváth. Kostüme. Regie: Karin Henkel, Bühnenbild: Thilo Reuther

 

Fotos: Lalo Jodlbauer

Selbst die besten Wienerwald-Inszenierungen münden ja gewöhnlich in virtuose Karikaturen-Kabinette, wozu der Text freilich verführt. Henkel hält dieser Verführung stand. Dieser Totentanz schockiert. ―Nachtkritik

 

Horváths Diagnose einer zerfallenden Gesellschaft trifft noch heute. Henkels Inszenierung zeigt das mit analytischer Schärfe und dramatischer Wucht. ―Westfälischer Anzeiger

 

„Der Import fremder Völkerschaften“ bedrohe „unsere Existenz elementar“, kräht Erich, der deutsche Importnazi, durch den bräsigen achten Wiener Bezirk. Es ist Björn Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden. In derselben Rede wird er seine AfD als die „letzte evolutionäre Chance für unser Vaterland“ bezeichnen. Passend dazu entwickelt Karin Henkel eine der komischsten, aber auch unheimlichsten Szenen ihrer „Geschichten aus dem Wiener Wald“: Marius Huth in Kakiuniform und Lederstiefeln springt als Erich wie ein Affe im Kreis über die Bühne, richtet sich langsam auf, schlendert dann aufrecht, wie man es von Evolutionsdarstellungen kennt, um final im Stechschritt mit Hitlergruß zu marschieren. ―Süddeutsche Zeitung