Fotos: Claudia Heysel / Nicole Timm
Sie ist eine Ermutigung. Die gute, alte Subversion. Der Rest ist Chaos. Scheinbar. Es wird in einem Maße geflachst und getobt und zitiert und aus den Rollen gefallen, dass erst auf den zweiten Blick bemerkbar ist, wie ernst es Milan Peschel mit diesen Dessauer „Räubern“ ist. […] Es ist zu viel Hass in der Welt, hören wir Biermann singen. Zu viele Räuber mit zu wenig Idealen? In jedem Fall zu wenig Heiterkeit. Womit sich der Kreis ins Heute schließt. Zu viel Hass, überall, vor allem aber im Osten.
In der Geschichte verschwunden
[…] Partisanenlieder werden gesummt und gesungen und damit die Prägungen eines Landes hervorgeholt, das vor 30 Jahren zu Grabe getragen wurde. […] Wer mag, kann ihren Grabstein im Bühnenbild von Nicole Timm wiedererkennen. Wie wirken sie nach, was haben sie mit den Enttäuschungen der Wiedervereinigung zu tun und was wiederum diese mit dem Hass? […] Das alles und noch viel mehr ist zu entdecken in einer Inszenierung, die weit über Dessau hinaus als Sternstunde der Schauspielkunst gelten darf. Wie wohltuend zu erleben, dass Theater so frei und so anarchisch sein kann, dass es albern sein darf und dass sich hinter dem liebevoll erzeugten Chaos doch großer Ernst verbirgt.
Zu erleben ist Klamauk mit Tiefsinn, der durch Zeiten und Klischees mäandert und Franz Moor in einem Moment als neoliberales Ekel Geldscheine auf die Räuber regnen und im nächsten als Arminius andeuten lässt, wohin das alles führen könnte. Zu bestaunen ist ein elfköpfiges Ensemble, das alles gibt. Es wird in riesigen Puppenkostümen gespielt; es wird geklettert und gefallen und immer wieder auch aus der Rolle getreten. Das ist einfach nur großartig! Wie der gesamte Abend. Eine Ermutigung. —Nachtkritik
Die Inszenierung spielt auch auf die deutsche Geschichte an. Das Bühnenbild wirkt rätselhaft, wie zusammengesetzt aus dekonstruierten Flaggen. Im Schloss Moor hingegen scheint das dritte Reich zu herrschen. —Deutschlandfunk
In riesigen Puppenkostümen treten die Schauspieler und Schauspielerinnen immer wieder aus ihren Rollen, während die Souffleuse im Nonnenkostüm mitspielt. [...] Eine solch hemmungslose Spielfreude war lange nicht zu erleben. [...] Das alles ist wild und frei und anarchisch. —MDR Kultur
Fotos: Claudia Heysel
Sie ist eine Ermutigung. Die gute, alte Subversion. Der Rest ist Chaos. Scheinbar. Es wird in einem Maße geflachst und getobt und zitiert und aus den Rollen gefallen, dass erst auf den zweiten Blick bemerkbar ist, wie ernst es Milan Peschel mit diesen Dessauer „Räubern“ ist. […] Es ist zu viel Hass in der Welt, hören wir Biermann singen. Zu viele Räuber mit zu wenig Idealen? In jedem Fall zu wenig Heiterkeit. Womit sich der Kreis ins Heute schließt. Zu viel Hass, überall, vor allem aber im Osten.
In der Geschichte verschwunden
[…] Partisanenlieder werden gesummt und gesungen und damit die Prägungen eines Landes hervorgeholt, das vor 30 Jahren zu Grabe getragen wurde. […] Wer mag, kann ihren Grabstein im Bühnenbild von Nicole Timm wiedererkennen. Wie wirken sie nach, was haben sie mit den Enttäuschungen der Wiedervereinigung zu tun und was wiederum diese mit dem Hass? […] Das alles und noch viel mehr ist zu entdecken in einer Inszenierung, die weit über Dessau hinaus als Sternstunde der Schauspielkunst gelten darf. Wie wohltuend zu erleben, dass Theater so frei und so anarchisch sein kann, dass es albern sein darf und dass sich hinter dem liebevoll erzeugten Chaos doch großer Ernst verbirgt.
Zu erleben ist Klamauk mit Tiefsinn, der durch Zeiten und Klischees mäandert und Franz Moor in einem Moment als neoliberales Ekel Geldscheine auf die Räuber regnen und im nächsten als Arminius andeuten lässt, wohin das alles führen könnte. Zu bestaunen ist ein elfköpfiges Ensemble, das alles gibt. Es wird in riesigen Puppenkostümen gespielt; es wird geklettert und gefallen und immer wieder auch aus der Rolle getreten. Das ist einfach nur großartig! Wie der gesamte Abend. Eine Ermutigung. —Nachtkritik
Die Inszenierung spielt auch auf die deutsche Geschichte an. Das Bühnenbild wirkt rätselhaft, wie zusammengesetzt aus dekonstruierten Flaggen. Im Schloss Moor hingegen scheint das dritte Reich zu herrschen. —Deutschlandfunk
In riesigen Puppenkostümen treten die Schauspieler und Schauspielerinnen immer wieder aus ihren Rollen, während die Souffleuse im Nonnenkostüm mitspielt. [...] Eine solch hemmungslose Spielfreude war lange nicht zu erleben. [...] Das alles ist wild und frei und anarchisch. —MDR Kultur